Christliche-Mehr-Generationen-Wohn-Genossenschaft

Autark werden heißt: Die Verantwortung für sein Leben wieder selbst zu übernehmen.

Sich selbst versorgen - die meisten Menschen sind heutzutage sehr weit entfernt davon. Die auf Arbeitsteilung und Spezialisierung hin entwickelte industrialisierte Wirtschaft nötigt uns, unsere Spezialdienste zu verkaufen, um mit dem Erlös die Leistungen anderer Menschen einzukaufen. In diesem Prozess sind wir davon abhängig, dass andere uns zuliefern. Und wir sind darauf angewiesen, dass wir für unsere eigene Arbeitskraft einen anderen Menschen als "Abnehmer" finden.

Selbstversorgung bedeutet: Für sich selbst zu arbeiten und die eigenen Produkte auch weitgehend selbst zu verbrauchen bzw. das, was man braucht, auch selbst herzustellen, sich wieder eigenverantwortlich, frei von wirtschaftlichen, politischen oder gesellschaftlichen Zwängen, Einflüssen und Abhängigkeiten um die Dinge im Leben zu kümmern, die in Wahrheit wichtig sind:

  • die eigene Beziehung zu Gott her zu stellen und zu intensivieren
  • mit Gottes Hilfe die eigenen Fähigkeiten und Talente richtig entfalten
  • grundlegende gesunde Ernährung, gesund leben und wirken
  • Visionen und Träume wahr werden lassen

Dazu bedarf es der Unabhängigkeit, der Freiheit, sein Leben zu leben. Autark werden unterstützt Menschen, die genau dieses tun wollen und hilft, das Wissen für eine unabhängige, autarke Lebensweise in Theorie und Praxis zu vermitteln. Autark werden vernetzt Menschen und fördert Gemeinschaften, denn Autark werden ist sinnvollerweise ein Gemeinschaftsprojekt bzw. lässt sich in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter am einfachsten realisieren.

Es ist nicht viel, was der Mensch dazu braucht, im Mehrgenerationenhauses Blankenheim / Eifelblick gibt es die Informationen, um die Grundlagen wieder zu lernen und sich wieder daran zu erinnern. Wir haben es alle einmal gewusst.

Viele Angebote und Hilfestellungen entstehen hier, die uns ein autarkes Leben wieder ermöglichen.

Zum Beispiel das Gewächshaus mit der Aquaponicanlage und der Möglichkeit zur eigenen Grundnahrungsversorgung auf weiteren landwirtschaftlichen Flächen, auf denen unter professioneller Anleitung für den Eigenbedarf biologische und gentechnikfreie Lebensmittel mit einfachen Hilfsmitteln und wenig Zeitaufwand angebaut werden.

Viele Produkte aus dem lokalen Umfeld kommen ins Angebot für eine autarke Lebensweise.

Autark werden funktioniert am besten in einer Gemeinschaft wie dem Mehrgenerationenhauses Blankenheim / Eifelblick. So ist es auch unsere Vision, dass sich in dieser Gemeinschaft Gleichgesinnte finden, um autark gemeinsam zu leben und zu arbeiten.

Autark werden heißt auch Energie-autark zu werden. Hierzu werden die Möglichkeiten, die schon in unserem Land existieren (Blockheizkraftwerk, Solaranlagen, Freie Energiegeräte usw.) genutzt.

Diese Zielsetzung ist für die meisten Menschen utopisch: Wir sind so hoch spezialisiert, dass wir dank Spülmaschinen schon fast das Geschirrspülen per Hand verlernt haben. Und während unsere Vorfahren Kartoffeln selbst anbauten, Äpfel selbst pflückten, Hosen selbst nähten, Stühle selbst zusammenschraubten kaufen wir normalerweise beim Gemüsehändler, H&M und Ikea.

Doch seitdem unser Wirtschaftssystem durch Finanzkrisen, Peak Oil und Klimawandellüge ins Schlingern gerät denken immer mehr Menschen über alternative Formen des Wirtschaftens nach. Dabei erkennen wir sehr oft, wie abhängig wir uns gemacht haben -

  • von der Exportindustrie,
  • von großen Handelsketten,
  • von der Ölversorgung durch die OPEC und auch -
  • vom eigenen "Arbeitgeber" und nicht zu vergessen  -
  • von unserer eigenen " Kirchengemeinde".

Fast alle Religionsgemeinschaften (auch die christlichen, die ich bisher kennengelernt habe) drücken ihren Mitgliedern ihren Stempel des Gottesbildes auf und alles andere ist eine Irrlehre. Doch Gott hat jeden Menschen durch Jesus Christus als einzigartiges Individuum erschaffen. Genau so individuell soll auch deine und meine Beziehung zu Gott und Jesus sein, nicht wie die deines / meines Pastors, Apostel, Propheten oder was auch immer.

Die Idee der Selbstversorgung beinhaltet, sich selbst Arbeit zu geben. Sich mit all jenen Dingen zu befassen, die getan werden müssen, damit unabhängiges Leben möglich ist. "Selbst" heißt jedoch nicht "allein" oder "einsam". Die Gruppe der Menschen im Mehrgenerationenhauses Blankenheim / Eifelblick wird diese Autarkie (= Selbstgenügsamkeit, Selbständigkeit - hier: wirtschaftliche Unabhängigkeit) anstreben. Der Mensch als soziales Wesen hat sehr viel mehr Spaß dabei, wenn sich viele zusammenschließen. Und ganz gewiss haben unterschiedliche Menschen unterschiedliche Fähigkeiten, weshalb ein gewisses Maß an Arbeitsteilung selbst bei der Zielsetzung der Selbstversorgung sinnvoll ist.

Bei der Größe unserer Gruppe bekommt Selbstversorgung ein anderes Gesicht: Letztlich dürfte klar sein, dass bei Betrachtung unserer Erde im Ganzen wir uns natürlich sowieso selbst versorgen. Wir tauschen immer nur untereinander und können nicht mehr verbrauchen, als wir gemeinsam im Zusammenspiel mit der Natur erschaffen.

Selbstversorgung ist normal und unsere Gesellschaft sollte auch in kleinräumigeren Strukturen Wert auf Selbstversorgung legen. Denn individuelle Selbstversorgung wird eines der wichtigsten Dinge in unserem Land (in und nach dem finanziellen und wirtschaftlichen Crash) werden.

Ein weiterer Aspekt wirklich autark zu werden ist ein Tauschring (über der eigenen Tellerrand sehen). Da es zu diesem Thema einige Unsicherheiten gibt, möchte ich hier ganz einfach Wikipedia (Stand März 2012) zitieren:

Tauschringe und alternative Ökonomie

Nach Auffassung der Tauschringbefürworter kann die selbstorganisierte Form des Wirtschaftens in Tauschringen die Bedürfnisse der Teilnehmer oft besser erfüllen als das gewöhnliche geldförmige Wirtschaftssystem. Sowohl Befürworter als auch Kritiker von Tauschringen weisen darauf hin, dass wichtige Lebensbereiche wie Wohnen und Erwerbsarbeit von Tauschringen praktisch nicht erfasst werden und die Ziele alternativen Wirtschaftens nur innerhalb eines ökonomischen und gesellschaftlichen Gesamtkonzeptes zu verwirklichen seien. Ein Diskussionsthema ist in diesem Zusammenhang, inwieweit Tauschwährungen etwa durch Zinsfreiheit und lokale Gebundenheit Vorteile gegenüber gewöhnlichem Geld haben.

Grundlegend für die Verrechnung in Tauschringen mit Zeitwährung ist allein die aufgewendete Zeit der Teilnehmer. Tauschringbefürworter sehen in der Gleichbewertung aller Tätigkeiten einen Vorteil gegenüber dem üblichen geldförmigen Wirtschaften. Kritiker behaupten, dass in Zeittauschkreisen die Eigenschaften einer Marktstruktur von Angebot und Nachfrage weitgehend reproduziert werde, es somit nicht zwangsläufig eine Gleichstellung der Teilnehmer gebe. Kritisiert wird auch, dass die meisten Tauschringe einen Äquivalenztausch organisieren würden, der zum Beispiel vermehrt Hilfsbedürftigen nicht gerecht werde und keine grundlegende Alternative zum kapitalistischen Wirtschaftssystem darstelle.


In Deutschland übliche Verfahren

Üblicherweise erstellen Tauschkreise ein nach Rubriken geordnetes Verzeichnis mit allen Angeboten und Gesuchen der Mitglieder, das regelmäßig aktualisiert wird. Wann, wo und auf welche Weise eine angebotene Tätigkeit ausgeführt wird, vereinbaren die jeweils Beteiligten. In der Organisationsform, die am verbreitetsten ist, werden Leistungen und Gegenleistungen in eigenen Währungen verrechnet. Für jedes Mitglied wird ein fiktives Konto geführt. Nimmt das Mitglied eine Leistung in Anspruch, so verringert sich der Kontostand, wird eine Leistung erbracht, erhöht er sich. Negative Kontostände sind in der Regel zulässig. Die Zentrale der Tauschbank bildet hierbei die zentrale Verrechnungsstelle aller Soll und Haben. Dies wird häufig durch eine eigenverantwortliche Führung von sog. Tauschheften ersetzt, in denen die Aktivitäten festgehalten werden. Die komplementäre Währung arbeitet gänzlich zinsfrei und ist nicht mit der Arbeit einer Zentralbank zu verwechseln. Die Währungen der Tauschkreise sind kein einfaches Abbild offizieller Landeswährungen, in dem Eigenschaften wie Inflation, Verschuldung und Deflation allein durch administrative Beschlüsse reguliert werden. In einer Minderheit dieser Tauschkreise wird durch einen negativen Zins oder eine Gebühr auf Guthaben eine Anregung des Tauschens angestrebt (siehe Umlaufsicherung).

Viele Tauschkreise verwenden Währungen, in denen geleistete Dienste analog zur aufgebrachten Zeit in Einheiten verbucht werden. Dies dient in erster Linie dazu, Missbrauch zu verhindern und weniger einer Buchhaltung. Einige Tauschringe stellen es den jeweils an einem Tausch Beteiligten frei, ob und nach welchem Maßstab eine Verrechnung in der Tauschwährung geschieht; jedoch wird Verkaufstätigkeit bzw. ein Anbieten von Leistungen gegen Geldzahlung abgelehnt. In Zusammenhang mit der Diskussion über eine Umsonst-Ökonomie werden seit einiger Zeit Nutzergemeinschaften propagiert. In einigen Praxismodellen sind diese ähnlich zu den schon länger bekannten Freiwilligenagenturen organisiert. Sie bilden zusammen mit Formen organisierter Nachbarschaftshilfe eine Gruppe von Tauschkreisen, in denen keine Verrechnung und kein Verbuchen von Leistungen und Gegenleistungen in einer Tauschwährung stattfindet.

Die meisten Tauschkreise sind lokal gebunden. Neben Dienstleistungen wie „Nachhilfe geben“ oder „Babysitten“ werden gelegentlich auch Waren (etwa gebrauchte Kinderkleidung) gegen die Umrechnungseinheit getauscht. In ländlichen Tauschringen kann der Warentausch eine größere Bedeutung bekommen. Nur wenige Tauschkreise beschränken den Tausch ausschließlich auf Dienstleistungen.

Verein:
Auf der Grundlage einer Satzung (die Mindestzahl von 7 Mitgliedern zur Vereinsgründung wird im Falle von Tauschringen immer erfüllt sein) und meist der üblichen Organe wie der des Vorstands kann die Form des Vereins (nicht rechtsfähig, weil nicht eingetragen) den Zweck bei minimalem Aufwand erfüllen.

eingetragener Verein:

Tauschringe, die Wert darauf legen, auch als juristische Person nach außen handeln zu können, lassen sich ins Vereinsregister eintragen.

Steuerliche und vereinsrechtliche Aspekte - Tauschring als steuerbegünstigte Körperschaft

Tauschringe in der Form von Vereinen können grundsätzlich nicht als steuerbegünstigte Körperschaft i.S.d. § 51] ff. Abgabenordnung anerkannt werden, weil regelmäßig durch die gegenseitige Unterstützung – unabhängig von Alter oder Krankheit – in erster Linie eigenwirtschaftliche Interessen der Mitglieder gefördert werden und damit gegen den Grundsatz der Selbstlosigkeit (§ 55 Abs. 1 AO) verstoßen wird.

Sofern der Verein lediglich Zeitkonten seiner Mitglieder verwaltet und Dienstleistungen vermittelt, erfüllt er zudem nicht die Voraussetzung der Unmittelbarkeit (§ 57 Abs. 1 Satz 1 AO).

Beschränkt sich dagegen der Zweck des Vereins nach Satzung und tatsächlicher Geschäftsführung auf die Förderung der Jugend- und Altenhilfe sowie die Förderung mildtätiger Zwecke, kann er als steuerbegünstigte Körperschaft anerkannt werden. In diesen Fällen kann die Selbstlosigkeit i.S.d. § 55 Abs. 1 Satz 1 AO unbeschadet des Entgelts für die aktiven Mitglieder erhalten bleiben, da diese Vorschrift nicht voraussetzt, dass der Verein und seine Mitglieder für erbrachte Dienstleistungen im Rahmen der satzungsmäßigen Zwecke auf angemessene materielle Vorteile verzichten. Es reicht aus, wenn die eigene Opferwilligkeit nicht zugunsten eigennütziger Interessen in den Hintergrund gedrängt wird. Um die Voraussetzungen der Unmittelbarkeit (§ 57 Abs. 1 AO) zu erfüllen, müssen die aktiven Mitglieder ihre Dienstleistungen als Hilfspersonen des Vereins i.S.d. § 57 Abs. 1 Satz 2 AO ausüben.

Haftung – Versicherungspflicht – Steuerpflicht

Rechtliche Aspekte der Tauschring-Mitglieder, wie Produkthaftung, Versicherungspflicht und Steuerpflicht, ergeben sich auf Basis der Freundschafts- und Nachbarschaftshilfe oder aus der rechtlichen Situation eines Tauschhandels.

Für Unternehmer stellt der Tausch ein umsatzsteuerrelevantes Rechtsgeschäft dar, das nach handels- und steuerrechtlichen Grundsätzen (Bruttoprinzip, Einzelbewertung, Vollständigkeit) zu erfassen ist.

Überregionales Tauschen

Tauschringe können mittels Verrechnungsstellen auch überregional tauschen. In Deutschland existieren zwei bekannte Verrechnungsstellen. Der Ressourcentauschring (RTR) und die Verrechnungsstelle für Tauschringe (VeSTa). In solchen Verrechnungsstellen sind Tauschringe als Mitglieder angemeldet und ermöglichen so ihren Mitgliedern, Tauschaktivitäten, die im eigenen Tauschring nicht zu finden sind oder nicht angeboten werden, in Anspruch zu nehmen.

Zudem gibt es seit 2008 das 3Länder Clearing von zart. Damit können angeschlossene Tauschkreise aus Deutschland, Österreich und der Schweiz untereinander tauschen. Als Basis dazu dient die Software Cyclos.

Lokales und überregionales Tauschen ermöglicht auch das Community Exchange System seit 2003 (seit 2010 auch in deutsch).

Zu dem steht seit 2010 die Online-Plattform AcrossLETS zur Verfügung. Diese dient wie RTR oder VeSTa der Verrechnung von Tauschleistungen, nutzt dazu aber eine eigene Verrechnungseinheit, welche es ermöglicht auch einzelne Mitglieder von Tauschringen oder auch Personen, die gar keinem lokalen Tauschring angeschlossen sind, in überregionales Tauschen einzubeziehen.

Die überregionalen Tauschaktivitäten bieten sich für Tätigkeiten (wie z.B. Korrekturlesen, Übersetzungen u.ä.) an, die keinen räumlichen Bezug benötigen. Für Übernachtungen oder Umzüge von Tauschringmitgliedern können sie ebenfalls genutzt werden.


Und schließlich gibt es für die wirklich schlechten Zeiten eine wertbeständige Tauschmünze (z. B. unser gutes altes 5 Markstück, der sogenannte Silberadler), die auch in Notzeiten den Erwerb notwendiger Güter ermöglicht.